Warum ist das Mammographie-Screening-Programm in Deutschland eingeführt worden?

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Nach den Zahlen des Robert-Koch-Instituts sind in Deutschland im Jahr 2004 über 57.000 Frauen neu an Brustkrebs erkrankt, die meisten nach dem 50. Lebensjahr. Brustkrebs ist für mehr als ein Viertel aller Krebsneuerkrankungen bei Frauen verantwortlich. Bei der Krebssterblichkeit von Frauen steht Brustkrebs an erster Stelle.

Um die Früherkennung von Brustkrebs zu verbessern, hat der Deutsche Bundestag im Juni 2002 einstimmig beschlossen, in Deutschland ein qualitätsgesichertes Mammographie-Screening-Programm einzuführen, wie es in anderen europäischen und außereuropäischen Ländern bereits existiert und von der EU-Kommission empfohlen wird. Das Mammographie-Screening ist zurzeit die einzige Früherkennungs-Untersuchung, die den Nachweis erbracht hat, dass sie die Sterblichkeit an Brustkrebs bei Frauen reduzieren kann,
wenn sie konsequent und qualitätsgesichert angeboten wird. Insbesondere die Entdeckung der nicht tastbaren, frühen Formen von Brustkrebs ist durch die Mammographie, also das Röntgen der weiblichen Brust, möglich. Mit einer entsprechenden Behandlung verbessern sich in der Regel die Chancen der Frauen auf eine Heilung deutlich, denn die Größe des Tumors ist ein entscheidender Faktor für die Prognose: Frauen mit einer Tumorgröße von bis zu einem Zentimeter haben eine etwa 90prozentige Chance auf Heilung.
Hat der Tumor bereits einen Durchmesser von zwei bis drei Zentimeter erreicht, sinken die Heilungsaussichten auf 60 Prozent.