Ist die Magnetresonanz-Tomographie (MRT) eine bessere und sicherere Methode zur Früherkennung von Brustkrebs?

Die Mammographie ist die einzige Methode, deren Nutzen im Screening in vielen großen Untersuchungen auf höchstem wissenschaftlichem Niveau belegt ist. Für das MRT gibt es keine vergleichbaren Studien für ein bevölkerungsweites Screening.

Es gibt lediglich erste Studien zum Screening bei Hochrisikopatientinnen. Für Hochrisikopatientinnen hat sich gezeigt, dass durch einen ergänzenden Einsatz der MRT tatsächlich Brustkrebs früher erkannt werden kann.

Die Vorteile der MRT bei Hochrisiko-Patientinnen und die bei diesen Patientinnen schlechtere Treffsicherheit von Mammographie und Ultraschall erklären sich durch verschiedene Ursachen: Es handelt sich um eine andere Altersgruppe als beim Screening und die Frauen erkranken häufig an Brustkrebstypen mit rasch wachsendem Brustkrebs. Zudem wurde MRT (z. B in einer Studie an der Uni Bonn) anders als im Mammographie-Screening, jährlich oder in noch kürzeren Abständen eingesetzt. Den Vorteilen der besseren Entdeckung von Tumoren stehen aber sehr viele kurzfristige Kontrollen bei MRT-Auffälligkeiten gegenüber, die sich nach weiteren Untersuchungen am Ende als gutartig erweisen. Solche Befunde werden als „falsch positiv“ bezeichnet. Die im Vergleich zur Mammographie erheblich höhere Zahl an falsch-positiven Ergebnissen ist für ein bevölkerungsbezogenes Screening nicht akzeptabel.

Zudem kommt es zu eine höheren Zahl an zusätzlichen Brustgewebeentnahmen. Diese Zahl an zusätzlichen histologischen Klärungen ist im Vergleich zum Mammographie-Screening etwa zwei- bis dreifach so hoch. Zudem ist derzeit unklar, ob das bei der MRT der Brust angewendete Kontrastmittel Nebenwirkungen oder Komplikationen verursachen kann.

Aufgrund dieser vielen durch MRT zu erwartenden weiteren Kontrollen oder Abklärungen besteht derzeit weltweit die Einschätzung, dass MRT beim Brustkrebs-Screening von Frauen ohne Beschwerden oder speziellem Brustkrebsrisiko nicht geeignet ist.